Am Sonntag dem 28. Juli 2024 machten sich 51 Ministranten aus den Pfarreien Zehlendorf, Teltow-Kleinmachnow und Babelsberg auf eine Pilgerreise in die Ewige Stadt, zur Internationalen Ministrantenwallfahrt 2024. Unsere Pfarrei war mit 9 Ministranten und Ronny Bereczki als Betreuer vertreten.
Die Reise wurde mit dem Reisebus angetreten und führte uns bei Nacht durch Österreich ins heiße Rom, wo wir nach etlichen Stunden Fahrt und Pausen ankamen. Die Hitze, die uns entgegenschlug war wortwörtlich erdrückend. Untergebracht waren wir auf einem sehr gepflegten Gelände, dem Institut des Heiligen Tarcisio, etwas außerhalb von Rom. Von der Dachterrasse konnte man sogar die Kuppel des Vatikans sehen, wie wir direkt bemerkten. Unser Versuch, die Stadt am Nachmittag zu erkunden, erübrigte sich dann jedoch, als der Linienbus zu lange auf sich warten ließ. Wie wir in den nächsten Tagen feststellen sollten, macht er dies im Sommer wohl des öfteren. Nach dem Abendessen hatten wir jedoch noch einmal die Möglichkeit, nach Rom City zu fahren und das Kolosseum zu sehen und einen Blick auf das Forum Romanum zu werfen. Nach einem sehr langen Spaziergang (der Bus fuhr nicht mehr) durch das nächtliche Rom fielen wir erschöpft in die Betten.
Der nächste Tag führte uns in die Katakomben des Hl. Kallistus, wo wir die Kühle genossen und eine Hl. Messe feiern durften. Zur Papstaudienz teilten wir uns dann in verschiedene Gruppen auf. Ich beispielsweise hatte das Privileg, auf den Campo Santo Teutonico im Vatikan zu gelangen, wo uns die Benediktsbibliothek gezeigt wurde. Durch den Vatikan schlichen wir uns dann zur Papstaudienz und erhielten sogar Premiumsplätze im ersten Block. Drei Mal fuhr der Papst in seinem Papamobil an uns vorbei – was für eine Ehre. In seiner Rede ging der Papst mehrfach auf das Thema der diesjährigen Ministrantenwallfahrt „con te – mit Dir“ ein. Nachdem wir alle wieder zueinander gefunden hatten, gingen wir als Gruppe essen in einem Restaurant nahe dem Petersplatz. Da der Bus wieder nur begrenzt fuhr, gab es wieder einen netten Abendspaziergang.
Am nächsten Morgen hieß es früh aufstehen, denn wir planten die Kuppel des Petersdoms zu besteigen. Von diesem Vorhaben wurde aber nach zweieinhalbstündigen Anstehen in der Sommerhitze vor dem Petersdom abgelassen. Wir besichtigten dann die Kirche – um alles zu sehen braucht man bestimmt mehrere Tage – und stiegen auch in die Krypta zum Namensgeber, dem Hl. Petrus und den anderen Päpsten hinab. Anschließend besichtigten wir noch einige Touristenattraktionen wie die Piazza Navona, das Pantheon und den Trevibrunnen. Auf dem Weg zurück trafen wir den anderen Teil der Gruppe, der – wer ahnt es schon: auf den Bus wartete.
Irgendwann wurde es Ronny dann zu bunt und er bestellte uns Taxis, damit wir pünktlich zur Hl. Messe im Institut ankämen. Hätte ich gewusst wie billig Taxifahrten in Rom sind – ich wäre die ganze Zeit gefahren… ehrlich nur ein kleiner Tipp fürs nächste mal:). Nach dem Abendessen ging es dann noch für die Hardliner spazieren.
Der nächste Morgen führte uns in eine Stadt am Mittelmeer, Nettuno, zum Heiligtum der Hl. Maria Goretti. In der Wallfahrtskirche feierten wir an ihrem Grab die Hl. Messe. Ein kurzer Einblick: Maria Goretti wuchs in einer italienischen Bauernfamilie auf, im Alter von elf Jahren wollte der Sohn des Vermieters sie vergewaltigen, doch Maria weigerte sich und so stach der Junge, Alessandro war sein Name, auf das Mädchen ein. Noch auf dem Sterbebett verzieh sie ihrem Mörder. Später wurde sie von Papst Pius XII. heiliggesprochen. Übrigens wurde nun auch bei Alessandro ein Verfahren zur Seligsprechung eingeleitet, denn nach ihrem Tod bereute er seine Tat zutiefst und führte ein frommes Leben. Der restliche Tag wurde am (für meinen Geschmack etwas zu salzigen) Mittelmeer verbracht. Abends ging es dann wieder zurück in die Unterkunft.
Der letzte Tag der Wallfahrt brachte uns in die Stadt des Hl. Franz und der Hl. Klara – Assisi. Nach einer Messe in der Kirche St. Maria degli Angeli aßen wir in einem nahegelegen Pilgerzentrum zu Mittag. Danach hatten wir die Möglichkeit, in der Porziuncola, das ist eine Kapelle in der oben genannten Kirche, den Ablass für uns selbst oder einen Verstorbenen zu erbitten. Wir besichtigten das Grab des Hl. Franziskus und der Hl. Klara – für einige von uns sehr passend, denn das Thema der diesjährigen RKW war „Leben mit Franz und Klara“ gewesen – und kamen dann zum Grab eines Jungen, der voraussichtlich nächstes Jahr heiliggesprochen wird: dem seligen Carlo Acutis. Aufgebahrt in einem Adidastrainingsanzug lag der nur 15-Jährige, der in seinem Leben viel Gutes getan und die Eucharistie immer an die erste Stelle gesetzt hatte, in einem gläsernen Sarg. Unsere Gemeinde ist ja besonders mit ihm verbunden, denn wir haben die Ehre, eine Reliquie von Carlo zu besitzen. Nach einem leckeren Eis ging es zurück zum Bus, der uns nach Rom zurückverfrachtete.
Am folgenden Morgen mussten wir um fünf Uhr aufstehen, denn es hieß zurück in die Heimat fahren. Einige ließen wir in der Ewigen Stadt oder auf dem Rückweg zurück. Der Rückweg, der anders als die Hinfahrt größtenteils tagsüber stattfand, zeigte uns die schönen Berge Italiens und Österreichs. Nach etlichen Pausen kamen wir dann spätnachts, eigentlich schon am nächsten Tag, denn es war 3:33 Uhr, in Berlin Zehlendorf an. Wir danken Gott, dass er uns auf dieser Pilgerfahrt so geleitet hat, und auch Ihnen als Gemeinde für Ihre großzügigen Spenden!!!! Rom ist zwar im Sommer affenheiß, aber es lohnt sich, wirklich! Nächstes Jahr findet in Rom im Rahmen des Hl. Jahres übrigens ebenfalls ein Jugendtreffen statt, also wer bereit ist der Sonne zu trotzen – auf nach Rom!
Sonnige Grüße!
Sophia Axmann