Gemeindechronik

Neubeginn nach 350 Jahren

Seit der Reformation in Brandenburg, 1539 unter Kurfürst Joachim II., lebten in der Mark und in unserer Region nur noch vereinzelt Katholiken.
Mit dem Bau des Teltowkanals änderte sich dies. Viele Arbeiter kamen aus katholischen Regionen des Deutschen Reiches, vor allem aus Schlesien, und anderen Gebieten Europas. Anfänglich noch von der Gemeinde “Heilige Familie” in Lichterfelde betreut, gründete sich 1905 der Katholische Arbeiterverein, Katholiken siedelten sich in der Region an, mit der Zeit wuchs ihre Zahl. Bis zur Fertigstellung der ersten Notkirche gingen jedoch noch einige Jahre ins Land.

Teltower Notkirche (1920-1957)

Gemeindefusion 2003

Seit der Gemeindefusion im Jahre 2003 gehören die Katholiken der Region in Stahnsdorf, Kleinmachnow, Teltow und Großbeeren, zur Gemeinde Sanctissima Eucharistia, mit den Kirchen St. Thomas Morus in Kleinmachnow und Ss. Eucharistia in Teltow.

Archiv der Pfarrbriefe

Im Archiv der Pfarrbriefe finden sie viele Ausgaben seit dem Jahr 2003, mit Informationen rund um das Gemeindeleben, Aktivitäten von Gruppen und Verbänden sowie zum Liturgischen der vergangenen Jahre: > Pfarrbriefe

Chronik in Stichpunkten

11./12. Jh.Christianisierung des heutigen Brandenburg, bereits unter den letzten slawischen Herrschern
1539Reformation in Brandenburg
 Teltower Einigung im April: Matthias von Jagow, Bischof von Brandenburg, und einige Adlige des Teltow verabreden die Förderung der Reformation
 Kurfürst Joachim II. tritt am 1. November, dem Hochfest Allerheiligen, zum evangelischen Bekenntnis über. Mit der Reformation in Brandenburg erlischt der katholische Glaube in unserer Region für die nächsten 350 Jahre.
1900Erster Spatenstich für den Teltowkanal, viele Arbeiter aus katholischen Teilen des Deutschen Reichs und Europas kommen in die Region
1905Gründung des katholischen Arbeitervereins
1906Eröffnung des Teltowkanals durch Kaiser Wilhelm II.
 Von Lichterfelde aus wird katholischer Religionsunterricht von Kaplänen der dortigen Pfarrgemeinde erteilt
1914/18Erster Weltkrieg
1916Erwerb des Pfarrgrundstücks in der Ruhlsdorfer Straße in Teltow durch Pfarrer Maximilian Beyer (Hl. Familie, Lichterfelde)
1920Benefizierung der Notkirche (ehem. Militärbaracke, durch Pfarrer Beyer erworben) und erstes Messopfer – Erster Kaplan für Teltow, Otto Hoffmann (später Pfarrer)
1923Erster eigener katholischer Seelsorger für Teltow: Otto Hoffmann
1926/27Mission durch Franziskanerpater Johannes aus Berlin-Pankow
1927/28Bau des Pfarrhauses in Teltow
1930Das Bistum Berlin wird errichtet. Bis dahin gehörten die Pfarreien unserer Region zur Fürstbischöflichen Delegatur Brandenburg-Pommern des Erzbistums Breslau.
 Erwerb der Grundstücke zum Bau der Brenninkmeyersiedlung für kinderreiche katholische Familien (katholische Unternehmerfamilie Brenninkmeyer, C&A)
1933Mission durch Benediktinerpater Willibrod aus Grüssau/Schlesien
1934Kirchbauverein für Kleinmachnow und Stahnsdorf gegründet
1935Kaplan Karl Moritz wird Lokalkaplan für Kleinmachnow und Stahnsdorf
 Erste Messe für Kleinmachnow und Stahnsdorf im Kleinmachnower Schleusenrestaurant (nach Verbot durch Ministerpräsident Göring in der evangelischen Kleinmachnower Dorfkirche)
1938Teltow wird selbständige Kuratie, sie umfasst das Gebiet der Stadt Teltow, die Landgemeinden Stahnsdorf, Kleinmachnow und Ruhlsdorf
 Bau des Pfarrhauses in Kleinmachnow mit Kapelle (“Katakombe”) im Keller
1939/45Zweiter Weltkrieg
1941Einweihung des Denkmals für den Prälaten Beyer auf dem Matthias-Friedhof (Berlin)
19421. Gottesdienst in Großbeerener Friedhofskapelle, von Teltow betreut
19431. Gottesdienst für Holländer und Polen (heimlich)
1943/44schwere Beschädigung der Teltower Notkirche durch Luftminen
1945zwischenzeitlich Beschlagnahme von Kirche und Pfarrhaus durch Besatzungstruppen
1946Eröffnung der katholischen Kindergärten in Kleinmachnow und Stahnsdorf (bis 1977)
1948Stahnsdorf erhält einen eigenen Geistlichen, Pfarrer Johannes Aßmann
 Einweihung der Notkirche „St. Thomas Morus“ in Kleinmachnow
1950Einweihung der Kirche „Mariä Verkündigung “ in Stahnsdorf
1954Feierliche Grundsteinlegung für das neue Teltower Gotteshaus durch den Berliner Generalvikar Prälat Puchowski
1957Das neue Gotteshaus in Teltow wird durch Kardinal Dr. Julius Döpfner konsekriert. Die Kirche erhält als Patronatsnamen: Sanctissima Eucharistia
 Die Katholiken (300) von Großbeeren, die zu Lankwitz gehören, werden von Teltow mitbetreut
1959Teltow wird eigenständige Pfarrei
1960Kleinmachnow wird eigenständige Pfarrei, Stahnsdorf wird seelsorglich selbständige Kuratie
1961Gründung der Kolpingsfamilie Ss. Eucharistia Teltow
 Der Bau der Berliner Mauer zerreißt Deutschland und trennt die Gläubigen des Bistums Berlin in Ost und West
1964Umfangreiche Instandsetzung der Kleinmachnower Notkapelle
1969Die Teltower Kirche erhält eine neue Orgel der Firma Jehmlich aus Dresden und wird damit auch ein Zentrum der Organistenausbildung
1970Antragstellung auf Errichtung eines Kindergartens auf dem Pfarrgrundstück Teltow, der Antrag wird von der Abteilung Volksbildung abgelehnt
1975Bau der Kirche „Mariä Verkündigung“ in Stahnsdorf, unter schwierigsten Bedingungen
1989Friedliche Revolution in der DDR und Öffnung der innerdeutschen Grenze
1990Wiedervereinigung Deutschlands
1991Feierliche Grundsteinlegung für die neue Kirche in Kleinmachnow durch Dompropst Otto Riedel und Pfarrer Hans-Joachim Hartmann
1992Feierliche Weihe des neuen Kleinmachnower Gotteshauses durch den Bischof von Berlin, Georg Kardinal Sterzinsky
1994Erhebung des Bistums Berlin zum Erzbistum
1996Aufgabe der Kapelle in Großbeeren
1998Ein Pfarrer wird für drei Gemeinden, St. Thomas Morus, Kleinmachnow, Mariä Verkündigung, Stahnsdorf und Sanctissima Eucharistia, Teltow, ernannt.
2003Gemeindefusion zur neuen Großgemeinde
2005Aufgabe der Kirche Mariä Verkündigung in Stahnsdorf
2006Beteiligung an den Festlichkeiten zur 100-Jahrfeier des Teltowkanals
 60 Jahre katholischer Kindergarten in Kleinmachnow
200750jähriges Kirchweihfest in Teltow
201150 Jahre Kolpingsfamilie Ss. Eucharistia Teltow
2012Mit dem Hirtenbrief vom Advent 2012 beginnt ein neuer Pastoraler Prozess im Erzbistum Berlin. Aus der Vielfallt von über 100 Pfarreien im Erzbistum, sollen am Ende 30 Großpfarreien werden.
 In den Folgejahren beginnen Gespräche zwischen Vertretern unserer Pfarrei und Vertretern unserer Nachbarn über den Pastoralen Prozess Wo Glauben Raum Gewinnt.
2015Nachdem die Priester des Dekanats ihre Vorstellungen dargelegt haben, die vom PGR unterstützt werden, und viele Gespräche stattfanden, wird in einer Pfarrversammlung der Stand des Pastoralen Prozesses erläutert.
201760jähriges Kirchweihfest in Teltow
 Anlässlich des sechzigjährigen Weihejubiläums schenkten uns die evangelischen Geschwister der Teltower St. Andreas Gemeinde eine Nachbildung des Altarkreuzes, das vor einigen Jahren gestohlen wurde.

Zeitdokumente und Beiträge

  • Der Neubeginn
    Nach 350-jähriger Unterbrechung entstand eine neue katholische Gemeinde. Pfarrlich gehörten die Teltower Katholiken und mit ihnen die aus Ruhlsdorf, Stahnsdorf und Kleinmachnow zur Lichterfelder Kirche “hl. Familie”.
  • Der 1. Kaplan – Kuratus – Pfarrer, Otto Hoffmann
    Am 10. Oktober 1920 amtierte zum 1. Male in Teltow Herr Kaplan Otto Hoffmann, Lichterfelde. Es war der Auftakt zu der ihm übertragenen Seelsorgetätigkeit in der neuen Gemeinde.
  • 40 Jahre Jehmlich-Orgel in Teltow
    Eine der Sehenswürdigkeiten der 1957 eingeweihten katholischen Pfarrkirche „Sanctissima Eucharistia“ in Teltow ist zweifelsohne die Orgel. Die Pläne und die Konzeption sind in diesem Jahr – 2009 – 50 Jahre alt.
  • 50 Jahre Kolpingsfamilie
    2011 feierte unsere Kolpingsfamile Ss. Eucharistia Teltow ihr 50jähriges Jubiläum.
  • 60 Jahre St. Thomas Morus Kleinmachnow
    Chronik 1935-1995
  • Teltower Gemeindechronik
    Chronik von den Anfängen bis 1994
  • Nachruf auf Pfarrer Karl Brünnler
    Ende Dezember 2023 starb Pfarrer Karl Brünnler, der seinerzeit letzte „eigene“ Pfarrer der Stahnsdorfer Kirchengemeinde „St. Mariä Verkündigung“. Am 10. Januar wurde er in Schmölln, wo er zuletzt lebte, beigesetzt.